ERC Synergy Grant in Höhe von 10 Millionen Euro für die Erforschung der mittelalterlichen Bewohner

Johannes Krause von der Abteilung für Archäogenetik des Max-Planck-Instituts für Menschheitsgeschichte in Jena ist einer der vier führenden Wissenschaftler des bewilligten Projekts HistoGenes

Das Max-Planck-Institut für Menschheitsgeschichtehat gemeinsam mit drei internationalen Partnerinstitutionen einen ERC Synergy Grant des Europäischen Forschungsrates in Höhe von 10 Millionen Euro erhalten. Der Grant dient der Finanzierung einer fachübergreifenden Studie zur Untersuchung von mehr als 100 mittelalterlichen Friedhöfen in Mittel-und Osteuropa. Basierend auf einer umfassenden Analyse von Proben aus rund 6000 mittelalterlichen Grabstätten, versucht das Forschungsprojekt, HistoGenes - Integrating genetic, archaeological and historical perspectives on Eastern Central Europe - die Auswirkungen von Migrationsbewegungen auf die Bevölkerung der Pannonischen Tiefebene (auch Karpatenbecken) um ca. 400 - 900 v.Chr. nachzuvollziehen. HistoGenes vereint zum ersten Mal Expertinnen und Experten aus Geschichtsforschung, Archäologie, Genetik, Anthropologie sowie aus den Bereichen Bioinformatik, Isotopenanalyse und weiterer bioarchaeologische Fachrichtungen, um diese Schlüsselperiode europäischer Geschichte zu erforschen.

The four prinicipal investigators of the HistoGenes project which Integrating genetic, archaeological and historical perspectives on Eastern Central Europe, 400-900 AD: Johannes Krause, Walter Pohl, Patrick Geary and Tivadar Vida (from left to right).
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The four prinicipal investigators of the HistoGenes project which Integrating genetic, archaeological and historical perspectives on Eastern Central Europe, 400-900 AD: Johannes Krause, Walter Pohl, Patrick Geary and Tivadar Vida (from left to right). [less]

Die vier leitenden Wissenschaftler des Projekts, Patrick Geary (Institute for Advanded Study, Princeton, USA), Johannes Krause (Max-Planck-Institut für Menschheitsgeschichte, Jena, Deutschland), Walter Pohl (Österreichische Akademie der Wissenschaften, Wien) und Tivadar Vida (Eötvös-Loránd-Universität, Budapest,) repräsentieren dabei die beteiligten Forschungsdisziplinen. In Deutschland gehört neben Krause u.a. auch der Populationsgenetiker Choongwon Jeong zum Forschungsteam. Jeong ist assoziierter Wissenschaftler der Abteilung für Archäogenetik am MPI für Menschheitsgeschichte und Mitglied der Fakultät für Biowissenschaften an der Nationaluniversität Seoul.

"Wir erwarten neue Einblicke in die Besiedlungsgeschichte und das genetische Erbe mobiler Gruppen im Karpatenbecken, einer Region, die in der zweiten Hälfte des ersten Jahrtausends unserer Zeitrechnung viele kulturelle Veränderungen erlebt hat", sagt Prof. Dr. Johannes Krause, Direktor der Abteilung für Archäogenetik am Max-Planck-Institut für Menschheitsgeschichte. "Dieses beispiellose Großprojekt zielt darauf ab, die soziale Struktur, den Gesundheitszustand und die biologischen Verbindungen der Menschen des frühen Mittelalters innerhalb und über unsere Untersuchungsregion hinaus zu verstehen."

Die Kernziele des Projekts sind die Erforschung der Auswirkungen der Migrationsbewegungen auf die frühmittelalterliche Bevölkerung, die weitere Verfeinerung der Methoden der archäogenetischen Forschung und die Etablierung eines multidisziplinären Modells für die zukünftige Forschung.

"Die Studie vereint hochmoderne Technologien mit klassischen ärchäologischen Untersuchungen und Textanalysen, um ein halbes Jahrtausend von Migration und Sesshaftigkeit in einer Grenzregion Eurasiens zu untersuchen. Dieses einzigartige, umfangreiche und methodisch ausgereifte Projekt wird der Untersuchung der Menschheitsgeschichte neue Wege eröffnen", so ein Mitglied aus dem Gremium des Europäischen Forschungsrats.

HistoGenes Integrating genetic, archaeological and historical perspectives on Eastern Central Europe, 400-900 AD - wird eine Laufzeit von sechs Jahren haben und wird vom Direktor des Instituts für Mittelalterforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Walter Pohl koordiniert. HistoGenes ist eines von 37 Forschungsgruppen, welche Förderzusagen des ERC Synergy Grant 2019 erhalten haben. Die Bekanntgabe des ERC im Wortlaut: ERC Synergy Grants awarded to 37 research groups to take on the biggest challenges.

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